Tarifabschluss für die M+E Industrie

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27.02.2015 Betriebsräte und Vertrauensleute beraten das Verhandlungsergebnis. Große Zustimmung zum Tarifabschluss

Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie: Beschäftigte erhalten 3,4 Prozent mehr Geld, Altersteilzeit wird fortgesetzt, Weiterbildung finanziell gefördert
Betriebsräte und Vertrauensleute beraten das Verhandlungsergebnis.
Große Zustimmung zum Tarifabschluss

Die Tarifvertragsparteien haben sich auf einen Tarifabschluss geeinigt. Demnach steigen die Entgelte für die Beschäftigten in der Branche vom 1. April 2015 um 3,4 Prozent, zudem wurde eine Einmalzahlung von insgesamt 150 Euro vereinbart. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2016.
Eberhard Schneider, IG Metall Bevollmächtigter in Bruchsal-Bretten, bezeichnete dies als "zufriedenstellenden Kompromiss": Wir sind mit der festen Überzeugung angetreten, ein belastbares Ergebnis für alle drei Forderungen der IG Metall zu finden - das ist mit dem Abschluss gelungen." Die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen beteilige die Beschäftigten angemessen an den Gewinnen der Unternehmen und sorge dafür, dass sie real mehr Geld in der Tasche haben. "Damit ist auch sichergestellt, dass der derzeit wichtigste Konjunkturmotor privater Konsum weiterhin auf Touren bleibt", betonte Schneider
Als entscheidenden Erfolg verbuchte er, dass es gelungen sei, die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber zu den qualitativen Themen Alters- und Bildungsteilzeit aufzulösen. "Südwestmetall hat sich mit seinen Vorstellungen zur Halbierung der Ansprüche auf Altersteilzeit nicht durchgesetzt, das hat uns allerdings viel Energie gekostet."
Wie bisher können auch künftig vier Prozent der Beschäftigten eines Unternehmens in Altersteilzeit gehen, "und wie bisher steht dieses Instrument nicht nur Belasteten, sondern allen Beschäftigtengruppen offen", so Schneider. Mit dem neuen Tarifvertrag sei es nicht nur gelungen, Altersteilzeit langfristig abzusichern und ein Auslaufen Ende März 2015 zu verhindern, sondern zudem einen Anschluss an die neue Rentengesetzgebung 63/45 herzustellen. "Angesichts der hohen Abschläge und des weiter sinkenden Rentenniveaus ist dies eine extrem wichtige Regelung, die es Beschäftigten ermöglicht nach erbrachter Lebensleistung im Beruf in Würde und abschlagsfrei in den Ruhestand zu gehen."
Ohne den Druck von fast 7.500 Metallerinnen und Metallern, die seit Ablauf der Friedenspflicht an Warnstreiks, Kundgebungen und Frühschluss-Aktionen teilgenommen haben, wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen. Schneider: "Für das herausragende Engagement möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Diese Entschlossenheit hat den Durchbruch erst ermöglicht."

Letzte Änderung: 27.02.2015