Rentenniveau anheben

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13.09.2015 Das Rentenniveau sinkt. Das bedeutet für viele Ruheständler starke Einschränkungen, sogar Durchschnittsverdienern droht Altersarmut. Das macht vielen Menschen Angst.

IG Metall Bruchsal-Bretten Rentenniveau anheben- Abwärtstrend bei Rente stoppen
Das Rentenniveau sinkt. Das bedeutet für viele Ruheständler starke Einschränkungen, sogar Durchschnittsverdienern droht Altersarmut. Das macht vielen Menschen Angst. Wer heute in Rente geht, erhält im Durchschnitt weniger als die Hälfte seines Einkommens. Konkret sind es zurzeit 47 Prozent. Nur wer auf eine kontinuierliche Erwerbsbiographie zurückblicken kann - also seine Berufstätigkeit nicht wegen Arbeitslosigkeit, Krankheit oder familiärer Verpflichtungen unterbrechen musste - hat diese Rentenansprüche erworben. Aber viele andere müssen mit weniger auskommen
Die Rentenpolitik der Bundesregierung verfolgt seit der Reform von 2001 nicht mehr das Ziel, den Lebensstandard zu sichern. Stattdessen geht es darum, die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung stabil zu halten. Davon profitieren in erster Linie die Arbeitgeber. Die Beschäftigten hingegen sollen die niedrigeren Leistungen der gesetzlichen Rente durch private Vorsorge ausgleichen. Diese Kosten müssen die Arbeitnehmer aber weitestgehend allein tragen
"Die Schere zwischen Einkommen und Renten öffnet sich immer weiter. Dadurch drohen der Verlust des Lebensstandards und Armut im Alter zu einem Massenphänomen zu werden. Wenn der Sinkflug des Rentenniveaus nicht endlich gestoppt und umgekehrt wird, verliert die gesetzliche Rente den Rest an Akzeptanz in der Bevölkerung. Das muss verhindert werden", fordert Eberhard Schneider, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal-Bretten.
Angst vor Altersarmut
Diese Entwicklung verunsichert die Menschen. Mehr als 40 Prozent der Beschäftigten glauben, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreichen wird. Das ist das Ergebnis der großen Beschäftigtenbefragung der IG Metall von 2013, an der sich über eine halbe Million Menschen beteiligt haben. Weiteres Ergebnis der Befragung: Eine deutliche Mehrheit sieht sich nicht oder nicht ausreichend in der Lage, die drohende Versorgungslücke durch private Eigenvorsorge zu schließen. Ihnen fehlen einfach die finanziellen Mittel.
Die IG Metall hat nachgerechnet
Wer 45 Jahre lang Durchschnittsverdiener war, erhält beim aktuellen Rentenniveau von 47 Prozent 1 314 Euro Rente. Hätten wir heute noch das Niveau aus dem Jahr 2000 (53 Prozent) läge die monatliche Rente bei 1 475 Euro. Doch die Talfahrt soll weitergehen: Geplant ist, dass das Rentenniveau 2030 bis auf 43 Prozent fällt. Wäre das bereits heute der Fall, dann bekäme ein Durchschnittsverdiener nur noch eine Rente von 1 199 Euro.
Die IG Metall Bruchsal-Bretten fordert ein stabiles Rentenniveau - und will die gesetzliche Alterssicherung langfristig stärken.

Letzte Änderung: 09.09.2015