Aktionstag Schuler
Die IG Metall und die Vertrauensleute haben die Beschäftigten von Schuler Pressen eingeladen sich über den Stand der Gespräche zur beabsichtigten Fertigungsschließung zu informieren. Die Informationsveranstaltung fand
vor dem Werkstor statt.
"Wir wollten auf diese Art dem Vorstand von Schuler zeigen, dass die Mannschaft steht und bereit ist für ihre Arbeitsplätze zu kämpfen" so Gewerkschaftssekretär Dirk Becker von der IG Metall Bruchsal-Bretten. "Die
Nachricht von der Schließung der Produktion und dem Verlust von ca. 150 Arbeitsplätzen hat im August wie eine Bombe bei uns und bei den Kolleginnen und Kollegen eingeschlagen. Jetzt formiert sich der Widerstand."
Der Widerstand formiert sich nicht nur bei den Beschäftigten. Die ganze Region ist in Bewegung und unterstützt wo sie kann. Walter Heiler, der Landtagsabgeordnete hat sich auch schon informiert. Die Katholische Arbeitnehmer
Bewegung, die SPD, und das Neue Engagement für Waghäusel und örtliche Unternehmen waren der heutigen Infoveranstaltung dabei und unterstützen die Beschäftigten von Schuler.
"Breite öffentliche Unterstützung ist das was wir brauchen. Bisher haben wir diese von der Stadt und vielen Organisationen und Unternehmen der Stadt erhalten und zwar teilweise ungefragt", sagt Thomas Bohlender,
Betriebsratsvorsitzender von Schuler Pressen.
Sein Stellvertreter Marco Oestringer meint dazu: "Das Unternehmen ist in der Region verwurzelt. Die Mitarbeiter kommen überwiegend aus den umliegenden Gemeinden. Deshalb die große und spontane Unterstützung."
Auf der Veranstaltung berichteten Vertreter des Betriebsrates von den ersten Gesprächen mit dem Arbeitgeber zur geplanten Schließung der Fertigung.
"Wir hatten vorab einen Fragenkatalog gestellt. Die Beantwortung der Fragen war aber mehr als dürftig. Daraus ergeben sich jetzt teilweise neue Fragen. Für uns ist das Konzept des Vorstandes nicht schlüssig", so Bohlender.
Auch für die IG Metall ist die beabsichtige Maßnahme ein Fehler. Man befürchtet, dass sich die Geschichte wiederholt und ein Sterben auf Raten, ähnlich wie bei Nokia Siemens Networks, stattfinden wird. Die Trennung von Konstruktion und Entwicklung wird als Fehler bezeichnet. Ein hydraulisches Kompetenzzentrum kann nur gemeinsam bestehen, sonst bestehe die Gefahr, dass das Unternehmen die Kompetenz verliert und der Standort als Ganzes in Gefahr ist. Dies zeige auch die neue Ankündigung von weiteren Umstrukturierungen und Arbeitsplatzabbau im Konzern.
"Wir sind mit unsere Befürchtung nicht alleine", sagte Dirk Becker zu den Mitarbeitern vor dem Werkstor. "Die Beteiligung aller Mitarbeiter, auch derjenigen die zumindest vorerst nicht betroffen sind, macht dies deutlich."
Die IG Metall fordert vom Schuler-Vorstand den Erhalt der Fertigung und der Arbeitsplätze in Waghäusel sowie die Sicherung und den Ausbau des Kompetenzzentrums.
Letzte Änderung: 30.10.2015