Mobiles Arbeiten

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11.11.2015 Vor- und Nachteile für Beschäftigte. Immer mehr Beschäftige arbeiten "mobil"

Ausgestattet mit Internetzugang, Smartphone, Tablet oder Laptop arbeiten sie von zu Hause oder beliebigen Orten aus für die Firma.

Der Trend zum mobile Arbeiten wird anhalten und sich weiter durchsetzen. Welche Vor- und Nachteile diese Arbeitsform für Beschäftigte bringt, wie mobiles Arbeiten im Sinne der IG Metall gestaltet werden sollte und welche betrieblichen sowie tariflichen Regelungen und Mindeststandards es braucht, damit beschäftigt sich das Faktenblatt Nr. 04/2015.

Dreiviertel der Beschäftigten, die bei ihrer Arbeit mobile Geräte nutzen, nutzen diese - zumindest hin und wieder - auch außerhalb des Büros. Homeoffice wird dabei am häufigsten genannt, daneben Auto, Zug, Flugzeug. (Quelle: BITKOM 2013)

Trend

Absehbar ist, dass dieser Trend anhält. Dafür sprechen allein schon der internationale Wettbewerbsdruck der Unternehmen, die rasanten technischen Weiterentwicklungen der Endgeräte und der Vernetzungen. Hinzu kommt, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Vorteile mobiler Arbeit schätzen. Mobiles Arbeiten wird aus dem Büro herauswachsen und bald in Werkstätten und Produktion Alltag werden.

Vor- und Nachteile für Beschäftige

Vorteile können sein: lange Fahrtzeiten zum Arbeitsplatz entfallen. Beruf und Privatleben sind besser zu vereinbaren. Es gibt größere Gestaltungsspielräume und es entsteht mehr Zeitsouveränität. Mobiles Arbeiten kann auch ungestörteres Arbeiten bedeuten.

Nachteile können sein: Durch ständige Verfügbarkeit und Erreichbarkeit und das Gefühl, dauernd auf "Standby-Modus" zu sein, können zu Stress führen und Gesundheitsbelastungen auslösen. Der Verlust kollegialer Alltagskontakte schürt die Angst, etwas zu verpassen. Und die Abwesenheit vom Arbeitsplatz kann dazu führen bei der Auswahl zu Weiterbildung, spannenden Projektaufgaben oder Aufstiegsmöglichkeiten "übersehen" zu werden.

Beweggründe für Unternehmen

Durch das Angebot mobil arbeiten zu können erhöhen Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Neue Bürokonzepte wie "Open Space" oder "Flexible Office" können umgesetzt werden. Das spart Bürofläche. Darüber hinaus lässt sich die Effizienz steigern, die allgemeine Digitalisierung fortführen und die Vertrauensarbeitszeit einführen

Ziele der IG Metall

Die IG Metall möchte die positiven Seiten der mobilen Arbeit fördern, die negativen Begleiterscheinungen "in Schach halten". Dazu strebt sie betriebliche und tarifliche Regelungen und Mindeststandards für mobile Arbeit an. So unterschiedlich wie die Unternehmenskulturen und die Ausprägung der mobilen Arbeit, so verschieden und vielfältig werden die Regelungen sein müssen. Wichtig in jedem Fall: die Beteiligung der Beschäftigten bei der Ausgestaltung der Vereinbarungen.

Einige betriebliche Beispiele zeigen, wie es gehen kann:

Die BMW-Group hat eine umfassende Betriebsvereinbarung zur "Mobilarbeit" (online und offline) erarbeitet. Darin wird die Arbeitszeit erfasst und die Freiwilligkeit der Mobilen Arbeit ist ebenso festgeschrieben wie das Recht, nicht erreichbar zu sein (siehe auch Betriebsrätepreis 2014).

Bei Bosch hat eine vergleichbare Regelung wie BMW. Allerdings mit ausdrücklichem Verbot von Sonn- und Feiertagsarbeit.

Bei VW gibt es eine Verfahrensregelung zur eingeschränkten Nutzung der Smartphones außerhalb der Arbeitszeit: Mails und SMS werden dann nicht weitergeleitet.

Bei Daimler wird eine Beschäftigten-Umfrage und Workshops zur Gestaltung der mobilen Arbeit im Unternehmen durchgeführt. Ziel ist der Abschluss einer tarifierten Regelung zum mobilen Arbeiten.

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Letzte Änderung: 05.11.2015