Spengler in Bruchsal

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12.11.2015 Stilllegung der Produktion bei Spengler in Bruchsal. IG Metall-Mitglieder informieren sich.

Stilllegung der Produktion bei Spengler in Bruchsal. IG Metall-Mitglieder informieren sich.

Seit gut drei Wochen ist im Unternehmen bekannt, dass die Firma Spengler ihre Produktion in Bruchsal schließen möchte. Der überwiegende Teil der Beschäftigten wird davon betroffen sein.
Mittlerweile haben IG Metall und Betriebsrat einen Fragenkatalog erstellt. Die ersten Fragen wurden im Rahmen der Informationsgespräche beantwortet. "Allerdings unbefriedigend", wie Dirk Becker, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Bruchsal, mitteilte. "Unseres Erachtens besteht keine wirtschaftliche Notwendigkeit die Produktion zu verlagern. Das Unternehmen macht Gewinne. Der Markt für Kaffeeautomaten ist zwar schwierig aber das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Das ist wieder mal eine strategische Entscheidung die nicht ausreichend durchdacht ist und zu Lasten der Beschäftigten geht. Wie lange die restlichen Arbeitsplätze in der Stadt bleiben ist offen."

Die Firma Spengler wurde im Sommer an Crem-International, ein schwedisches Unternehmen verkauft. Die ca. 60 Beschäftigten hofften zu dem Zeitpunkt noch auf bessere Zeiten. Nach nur rund 3 Monaten wurde dann die Schließung der Fertigung verkündet.

Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal-Bretten, Eberhard Schneider sagt dazu: "Nach Nokia-Siemens-Networks und der Firma Reis wird mit Spengler das dritte Traditionsunternehmen aus der Stadt Bruchsal verschwinden. In den letzten drei Jahren sind alleine in den 3 Betrieben 800 Arbeitsplätze vernichtet worden.

Der IG Metall, die beim ersten Gespräch zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung dabei war, sieht das vorgestellte Konzept kritisch. Auf der heutigen Versammlung wurde den Mitgliedern erstmal der Ablauf des Verfahrens erläutert. Auch Fragen bezüglich Arbeitslosengeld und Sozialhilfe wurden gestellt.
Dirk Becker meinte dazu: "Die Angst sitzt einem schon im Nacken, wenn man mit Anfang bis Mitte 50 seinen Arbeitsplatz verliert und keine gesicherte Perspektive mehr hat. Darin spiegelt sich aber auch die Bereitschaft zum Protest bei den Mitarbeiter. Die Verärgerung ist groß, die Bereitschaft auch."

Letzte Änderung: 11.11.2015