"Wie ein Fels in der Brandung"

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27.07.2016 Nach 45 Jahren gewerkschaftlichem Engagement geht Eberhard Schneider in Altersteilzeit.

Zum Sommerfest mit Verabschiedung des bisherigen Ersten Bevollmächtigten der Geschäftsstelle Bruchsal/Bretten, Eberhard Schneider, hatte die IG Metall eingeladen. Auf der Terrasse des TRIWO-Gebäudes 5108 mit herrlichem Blick über Bruchsal fanden sich viele Freunde, Weggefährten und andere Gäste ein, die es sich nicht nehmen lassen wollten, persönlich beim Abschied nehmen von Eberhard Schneider in die Freistellungsphase der Altersteilzeit, die im November beginnt, dabei zu sein.
Innerhalb der IG Metall spielte Eberhard Schneider stets eine wichtige Rolle. Daher reiste speziell zu dieser Verabschiedung auch der Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, aus Frankfurt an. Dieser schilderte den beruflichen Werdegang und das persönliche Engagement von Eberhard Schneider. Gleich nach Beginn seiner Ausbildung zum Werkzeugmacher in Bietigheim wurde dieser Mitglied der Gewerkschaft und Jugendvertreter. Schneider habe schon von Anfang an die IG Metall-Jugend geprägt. Als wichtige Themenfelder sah und sieht er, damals wie heute, internationale Solidarität, Friedensarbeit und den Kampf gegen Rechts. Schneider war "mit großem Eifer immer dabei. Sicher, gerecht und selbstbestimmt", geprägt vom "Metallergeist". Für 45 Jahre Engagement fand Hoffmann die Lobesworte: "Gut gemacht, Kollege! Respekt, Kollege!"
Hofmann dankte Eberhard Schneider für seine jahrelange zuverlässige und erfolgreiche Arbeit und schloss seinen ausdrücklichen Wunsch an, dass dieser noch lange als Freund und Kollege der IG Metall erhalten bliebe.
Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick betonte, Eberhard Schneider sei ihr immer ein auf vielen Ebenen wichtiger Ansprechpartner gewesen. Sie lobte sein uneingeschränktes Engagement. Wie "ein Fels in der Brandung" habe er stets seine Position vertreten.
Die Oberbürgermeisterin verwies auf die geplante Schließung von NSN gleich zu Beginn ihrer Amtszeit im Jahre 2009. Damals gelang es Eberhard Schneider, über Parteien hinweg ein breites Bündnis zu schmieden, wodurch die Verhandlungsposition für die verbliebenen Mitarbeiter gestärkt werden konnte.
Dass die IG Metall Bruchsal heute in den Räumen von NSN ihre Verwaltungsstelle habe sei der Beweis, dass auch immer wieder neue Chancen entstehen und es weiter geht. Der TRIWO technopark sei mittlerweile zu 80 % wieder belegt.
Persönlich dankte die Oberbürgermeisterin Eberhard Schneider für seine Initiative und sein Engagement beim Bürgerbündnis "Wir für Menschlichkeit". Allerdings befürchte sie, dass er und seine Mitstreiter weiterhin Flagge zeigen müssen; eine "Hab-Acht-Stellung" sei mehr als angezeigt.
Soviel geballtes Lob rührte sogar den sonst so hartgesotten erscheinenden Gewerkschafter. In seiner Ansprache ließ er nochmals sein Berufsleben Revue passieren. Von seinen Anfängen als Werkzeugmacher-Lehrling, wo er bereits 1973 einen Arbeitskampf für Erholungspausen führte über die Episode, wie er in seinem Renault 4 Streikgelder in Höhe von einer halben Million DM in bar zu den Streikenden fuhr. Er erinnerte sich auch daran, wie er 1983 die Menschenkette zwischen Stuttgart und Neu-Ulm gegen die Stationierung von Pershing-Raketen mitorganisierte. Zu dieser Menschenkette konnten 500.000 Teilnehmer aktiviert werden, und das "ohne Handy, das wäre heute unvorstellbar".
Eberhard Schneider war 32 Jahre hauptamtlicher IG Metaller in Bruchsal, davon 11 Jahre als 2. Bevollmächtigter und seit 2005 als 1. Bevollmächtigter in Bruchsal/Bretten. Er hatte in diesen Jahren viele schlaflose Nächte, die oftmals harten Kämpfe haben persönliche Spuren hinterlassen. Seine Gefühle am heutigen Tage seien Freude auf Neues und die Neugier, was noch auf ihn zukomme. Das Aufhören empfinde er aber trotzdem als einen Verlust. Ohne Ehefrau Elke und Tochter Berit, die ihm immer den Rücken frei hielten, wäre ihm vieles nicht möglich gewesen.
Schneider betonte, dass er die Geschäftsstelle immer als Team verstand und er diese Gelegenheit nutzen wolle, um seinem Team nochmals "Danke" zu sagen und der Geschäftsstelle alles Gute für die Zukunft zu wünschen. Er blicke jetzt nach vorne. "Man muss nichts tun, man kann alles tun".
Von seinem Nachfolger Rainer Wacker, dem ehrenamtlichen 2. Bevollmächtigten Bruno Nehring , den Bevollmächtigten der umliegenden IG Metall-Geschäftsstellen, Vertretern aus der Politik und von Verbänden und vielen Weggefährten wurde der engagierte Gewerkschaftler Eberhard Schneider herzlich verabschiedet. Sein Team Büro mit Anni, Uta, Jeanette und Christina erinnerten mit einem kleinen Präsent daran, dass der scheidende Erste Bevollmächtigte sich jetzt seinen lange gehegten Herzenswunsch erfüllen will: eine nochmalige Reise in die Karibik, nach Kuba.

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Jörg Hofmann und Eberhard Schneider

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Oberbürgermeisterin Petzhold-Schick

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Nehring-Schneider-Wacker

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E-F-Schäfer

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Mimoune-Schneider

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Die Kolleginnen

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Bruno Nehring

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Letzte Änderung: 27.07.2016