Gespräche mit Konzernleitung Federal Mogul

24.05.2006 Belegschaft will eine Chance bekommen

Am Montag fanden erste Gespräche zwischen dem Betriebsrat, der IG Metall und den verantwortlichen Konzernvertretern wegen der drohenden Werksschließung bei Federal Mogul in Bretten statt.

Der Betriebsrat sowie die IG Metall haben bei dem Gespräch mit den Verantwortlichen große Bedenken für die Verlagerung nach Kunsziget/Ungarn geäußert.

Der Standort in Kunsziget Ungarn, wohin die Produktion aus Bretten verlagert werden soll, ist nach Ansicht des Betriebsrates nicht in der Lage, mittelfristig die Aufgaben aus Bretten zu übernehmen.
Denn die Verantwortlichen bei Federal Mogul haben versäumt, dort wirksame Strukturen aufzubauen. Die Situation in Kunsziget sei geprägt von extremer Fluktuation, instabilen Arbeitsabläufen und permanenten Qualitätsproblemen.
Deshalb hat der Betriebsrat die Verantwortlichen im Konzern aufgefordert, den Standort in Bretten zu erhalten.

Trotz positiver Entwicklung soll der Standort Bretten zugunsten des hoch defizitären Werkes in Kunsziget geschlossen werden.

Die Verantwortlichen erklärten deutlich, das die vom Betriebsrat und der IG Metall angedachte Ausgliederung, sprich Besitzerwechsel, für sie auf keinen Fall in Betracht kommen werde. Der Umsatz, der jetzt in Bretten und künftig in Kunsziget erarbeitet wird, benötigt der Konzern.

Der Betriebsrat verwies in den Gesprächen auf die fehlende Eingliederung des Werkes in Bretten in den Konzern. Obwohl das Brettener Werk seit 1999 in Besitz von Federal Mogul ist, fand faktisch keine Eingliederung in den Konzern statt.

Der Konzernleitung werden schwerste Führungsfehler vorgeworfen und es ist zu befürchten, dass dadurch auch andere Federal Mogul Standorte in naher Zukunft in große Schwierigkeiten kommen könnten.

Die Gespräche werden am 13. Juni 2006 weitergeführt

Letzte Änderung: 21.11.2007