HIB Holzindustrie Bruchsal

28.06.2006 IG Metall protestiert mit HIB-Beschäftigten gegen Werksschließung

Bruchsal/Böblingen (dpa/lsw) - Rund 550 Metaller und Beschäftigte
der Holzindustrie Bruchsal (HIB) haben am Dienstag in Bruchsal (Kreis
Karlsruhe) scharf gegen die überraschende Werksschließung in
Böblingen protestiert. Der 2. Bevollmächtige der IG Metall in
Stuttgart, Uwe Meinhardt, sprach von einem «menschenunwürdigen
Vorgehen» und bezeichnete die Geschäftsleitung als «Verbrecher». Mit
der nächtlichen Werkschließung am 16. Juni ohne vorherige Information
des Betriebsrates habe diese «Rechtsbruch» begangen.

Die rund 140 Beschäftigten seien erst im Nachhinein vom Verlust
ihrer Arbeitsplätze informiert worden, so die IG Metall. Nur einige
von ihnen hätten ein Arbeitsplatzangebot bei HIB in Bruchsal
bekommen, wo laut IG Metall rund 600 Beschäftigte arbeiten. Der
Gewerkschaft zufolge wurden in einer «Nacht- und Nebelaktion»
Maschinen und Arbeitsplätze vom Standort Böblingen zum Standort
Bruchsal verlagert. Von der Geschäftsführung war am Dienstag zunächst
niemand zu erreichen. Die HIB gehört zum Dräxlmaier-Konzern, einem
Autozulieferer.

In Bruchsal demonstrierten auch Metaller von Daimler, Porsche und
Autozulieferern ihre Solidarität mit den HIB-Beschäftigten. Mit der
Protestaktion will die Gewerkschaft erreichen, das die Arbeitsplätze
erhalten bleiben. Das Unternehmen, so die Gewerkschaft, habe das
«beispiellose» Vorgehen mit wirtschaftlichen Problemen begründet. Aus
Sicht der Arbeitnehmervertreter ist das Böblinger Werk auf der Hulb
dagegen hoch profitabel, Verluste würden ausschließlich im Werk in
Rumänien gemacht.

Letzte Änderung: 21.11.2007