Jubilarfeier 2019
Vergangenen Donnerstag, 7. November 2019, ehrte die IG Metall Bruchsal im Bürgerzentrum 284 Jubilare für 25-, 40-, 50-, 60- und sogar 70-jährige Mitgliedschaft.
In ihrer Festrede bedankte sich Barbara Resch, Tarifsekretärin bei der IG Metall Bezirksleitung, bei den Jubilaren für deren jahrzehntelange Treue zur Gewerkschaft und die Zeit und Mühen, die diese über die Jahre immer wieder wieder für ihre Gewerkschaft und die Beschäftigten in den Betrieben aufbrachten.
Barbara Resch schlug einen Bogen bis zurück ins Jahr 1948, in dem Gerhard Holler, der für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt wird, in die IG Metall eintrat. Damals habe im Kraichgau ein großer Strukturwandel stattgefunden.
Bruchsal und die Region seien vergleichsweise arm gewesen. Bereits zehn Jahre später sei der Aufschwung sichtbar gewesen und über die Jahre entwickelte sich die Wirtschaft bis heute sichtbar positiv. Bruchsal und das Umland
wurden mittlerweile zu einer wichtigen Wirtschaftsregion Baden-Württembergs. Jetzt stünde die Wirtschaft jedoch erneut vor einem Umbruch, einer Transformation beispielsweise hin zur Elektromobilität und es sei die Frage zu
beantworten, wie wir die Erde zukünftigen Generationen hinterlassen wollen.
Die IG Metall habe schon immer den Anspruch, weiter für Arbeiter, Angestellte und Auszubildende zu kämpfen und will bei zukünftigen Entwicklungen weiter Vorreiter bleiben.
In ihrem Grußwort betonte Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, sie sei gerne erneut gekommen, sei dies doch eine Möglichkeit, den Gewerkschaften "Dankeschön" zu sagen. Gewerkschaft und Jubilare kämpften gemeinsam für unsere Region, in der jetzt gerade in Hinblick auf den Wandel und die dafür notwendig werdenden Anpassungen besondere Herausforderungen warteten. Der IG Metall-Bezirk Bruchsal sei jedoch ein Wegbereiter in einer starken Region mit starken Unternehmen und starken Arbeitnehmern. Sie bedanke sich bei allen Gewerkschaftlern für deren Einsatz. Solidarität sei ein sozialer Kitt. Die Transformationsprozesse sowie die daraus resultierenden Prozessumstellungen würden von den Gewerkschaften mitgetragen, wie auch die Themen Klimaschutz oder Nachhaltigkeit. Die IG Metall spiele in der Topliga in der Stadt und der Region und sie wolle sich für deren Präsenz bedanken.
Insgesamt ehrte die IG Metall Bruchsal 284 Kolleginnen und Kollegen, darunter 100 für 50-jährige, elf für 60-jährige und vier für 70-jährige Mitgliedschaft. Dies sind eindrucksvolle Zahlen, hinter denen bewegende Lebensgeschichten stehen. Für 70 Jahre Mitgliedschaft wurden Franz Wagner, Erika Zeitheim, Werner Klein und Gerhard Holler geehrt.
Gerhard Holler, langjähriger 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal und Attaché an der Deutschen Botschaft in Israel, erzählte in launigen Worten, wie er vor 70 Jahren als Lehrling zur IG Metall kam - eine nicht gewährte monatliche Lohnerhöhung von 5 DM sei hierfür ausschlaggebend gewesen. Gleichzeitig konnte er weitere 25 Kollegen von einer Mitgliedschaft bei der IG Metall überzeugen. Alle 26 erhielten danach die geforderte Lohnerhöhung.
Die Oberbürgermeisterin ergriff nochmals spontan das Wort und sagte an Gerhard Holler gewandt, wie wichtig es sei sich einzumischen und aktiv zu werden. So gründete Holler den Deutsch-Israelischen Freundeskreis und unterstütze derzeit aktiv die Forderung, auf dem Areal der früheren Bruchsaler Synagoge etwas Verantwortungsbewusstes entstehen zu lassen. Auch der vormalige 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal, Eberhard Schneider, stelle sich dieser Verantwortung und arbeite aktiv an diesem Thema mit.
Abgerundet wurde der spannende, manchmal nachdenklich machende Abend durch den Auftritt der Breakdance-Gruppe "Experience Group". Diese durften erst nach einer Zugabe von der Bühne gehen. Die Livemusik der Brettener Vokalgruppe "Zeitlos" brachte die Besucherinnen und Besucher der Jubilarfeier mit ihren stimmungsvollen Schlagern, Oldies und Evergreens zum Mitsingen und zum Tanzen.
Letzte Änderung: 12.11.2019