Das Unternehmen Elektor airsystems mit Stammsitz in Ostfildern und der Produktionsstätte mit 170 Mitarbeitern in Waghäusel ist aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Das Stiftungsun-ternehmen hat ggü. der IG Metall keine Gründe genannt.
Die Beschäftigten wurden Mitte Januar darüber informiert.

"Für uns ist dieser Schritt nicht nachzuvollziehen", so Dirk Becker von der IG Metall Bruchsal. "Wir haben einen bestehenden Ergänzungstarifvertrag, in dem auf die Belange von Elektror eingegangen wird, um Investitionen zu realisieren. Dass man mit uns verhandeln kann, haben wir bewiesen."
Die Geschäftsführung begründet den Schritt gegenüber seinen Beschäftigten so, dass man mit den tariflichen Regelungen unzufrieden sei.
Verärgert ist man bei der örtlichen IG Metall Geschäftsstelle, dass es zuvor keine Gespräche gegeben hat und wundert sich generell über dieses Verhalten.
Die IG Metall vermutet, dass es gar nicht um eine betriebsspezifische Lösung geht, sondern darum, schlechtere Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

Becker: "Nach außen hin gibt man sich den Deckmantel des sozialen Unternehmens im Besitz einer Stiftung, dass seine Mitarbeiter wie Kinder behandelt. Im Inneren sieht es ganz anders aus. Da werden bestehende Tarifverträge und Gesetze jetzt schon missachtet. Das erinnert mich eher an Feudalherrschaft als an eine demokratische Arbeitswelt."

IG Metall und Betriebsrat beraten über das weitere Vorgehen und informieren in einem ersten Schritt die Mitarbeiter über die Konsequenzen einer fehlenden Tarifbindung.