2. Online-Delegiertenversammlung

Delegiertenversammlung

18.05.2021 Mit dem Tarifabschluss der IG Metall mit der Metall- und Elektroindustrie wurden Beschäftigung, Zukunft und Einkommen gesichert

Ganz im Zeichen der abgeschlossenen Tarifverhandlungen zwischen IG Metall und der Metall- und Elektroindustrie stand die letzte Delegiertenversammlung der IG Metall, Geschäftsstelle Bruchsal. Rainer Wacker, 1. Bevollmächtigter der Bruchsaler Geschäftsstelle, stellte die Ergebnisse der Tarifrunde vor. Dabei versäumte er nicht, auch die erfolgreiche Teilnahme hiesiger Metallerinnen und Metaller an der Tarifauseinandersetzung zu würdigen. So wurde beispielsweise am 19. März bei John Deere zu einem Warnstreik aufgerufen, ebenso am 26. März bei SEW Eurodrive in Bruchsal und Graben-Neudorf, um die Forderungen der Beschäftigten durchzusetzen. Diese Warnstreiks, durchgeführt unter Berücksichtigung der gültigen Abstands- und Hygienevorschriften, waren einige Bausteine von vielen, mit denen über eine Million Warnstreikende Arbeitsplätze, Einkommen und Zukunft sichern wollten.

Wacker stellte den Pilotabschluss aus Nordrhein-Westfalen vor, der im Wesentlichen auch für den Tarifbezirk Baden-Württemberg übernommen wurde. Er führte aus, dass mit diesem Tarifabschluss den Arbeitgebern einiges abgerungen wurde, trotz deren vehementen Widerstandes, so Wacker. Unter anderem gäbe es im Juni eine Corona-Prämie von 500 Euro netto, Auszubildende erhielten einmalig 300 Euro, und im Februar 2022 gäbe es dann ein "Transformationsgeld", in Baden-Württemberg genannt "Trafobaustein" in Höhe von 18,4 % des Monatsentgelts, das auch in Freizeit umgewandelt werden könne. Das T-Geld gäbe es dann dauerhaft, Jahr für Jahr. Für den Bezirk Baden-Württemberg wurden zusätzlich Sonderregelungen für dual Studierende eingeführt. Wacker verwies darauf, dass das erzielte Verhandlungsergebnis "sehr komplex" sei und gerade auch die Beschäftigten in den Lohnbüros vor große Anforderungen stellen würde, doch er wünsche sich, dass es zukünftig einfacher würde.

Abschließend betonte er, Deutschland befinde sich derzeit in seiner größten Krise und spätestens nach der Bundestagswahl käme die Frage auf: "wer bezahlt das?". Trotzdem habe sich der Sozialstaat in der Krise bewährt. Gerade in einer Krise zeige sich, wie wichtig ein guter Sozialstaat sei. Trotz allem dürfe man aber nicht zulassen, dass das Renteneintrittsalter geändert werde. Dies sei eine ganz wichtige Sozialstaatsfrage.

Rainer Wacker verabschiedete sich von den online zugeschalteten Delegierten mit den Worten, dass trotz der schwierigen Zeiten und den beschwerlichen Umständen auch diese Delegierten-versammlung wieder toll gelaufen sei: "55 Delegierte haben online teilgenommen. Ich habe jetzt aber den Wunsch, dass man sich bald mal wieder richtig sieht".

Letzte Änderung: 18.05.2021